Debby's Geschichte
Mein Name ist Rigoder Reme Cora.Aber eigentlich nennt mich jeder "Debby" oder ungarischer Kugelblitz,manchmal auch alte Hippe.
Ich lebe in einem großen,verrückten Rudel mit einem Boxerjüngling,drei Katzen,drei Rennmäusen,vier Goldfischen und vier Frauchen.Aber ich fange lieber mal von vorne an:
Geboren bin ich am 27.05.1997 in Ungarn.Mein Stammbaum vereint Deutschland,Österreich,Italien und natürlich Ungarn,multi-kulti halt.Als ich 8 Wochen alt war,kam ein junges Paar aus Deutschland.Sie nahmen mich mit auf eine lange Reise.Das die jungen Leute nur eine kleine Wohnung hatten,beide wenig Zeit und sich meinen Kauf wohl nicht gut überlegt hatten,wußte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht,ich war ja noch ein Baby.Sie ließen mich viel alleine oder nahmen mich mit in Kneipen,wo ich stundenlang auf dem kalten Boden liegen und mich von fremden Menschen anfassen lassen sollte.Das fand ich garnicht toll.Ich wurde unsicher.Von da an ließen sie mich ganz zu Hause.Dort demolierte ich die Wohnung.Nach 9 Monaten gaben sie mich einfach ab.
Dann traf ich meine große Liebe: Mein Frauchen Christa! Sie tat alles für mich.Kochte mein Lieblingsessen und ich brauchte nicht mehr alleine bleiben.Ich ging mit ihr auf den Hundeplatz,wo wir die Begleithund-,Ausdauer- und Fährtenhundprüfung bestanden.Sie ließ meine unagrische Ahnentafel umschreiben und ich schlief sogar in ihrem Bett. Dann passierte was ganz Schlimmes: Im Dezember 2002 erkrankte mein Frauchen und starb im Juli 2003. Am Anfang kümmerte sich mein Herrchen um mich,aber auch er wurde krank.Die Terrassentür stand immer offen,so daß ich mich im Garten frei bewegen konnte.Gefüttert und geherzt wurde ich aber unregelmäßig.Im Mai 2005 verstarb dann auch mein Herrchen. Mit nur 19kg Körpergewicht,total vernachlässigt und verunsichert kam ich zu Frauchens Tochter.Ich knurrte die Kinder an,versuchte den Kater zu fressen,bellte ununterbrochen,wenn |
sie zur Arbeit ging und den Rüden Robin biß ich weg und wollte ihn dominieren.Ich war,man kann es nicht anders nennen,ein ziemlicher Kotzbrocken.Frauchens Tochter wollte ein neues Zuhause für mich suchen,bei Rentnern ohne Haustiere und Kindern.Das Resultat:Keiner wollte mich!!!
Also begann meine "Erziehung".Es gab klare Linien,wollte ich den Kater fressen kam ich in den Kennel und der Robin durfte immer als Erster fressen,durfte auf die Couch und wenn ich ihn mal so ein bißchen angeknurrt habe,bekam ich gleich einen Riesenvortrag über Dominanzverhalten.Aber da die Klügere ja bekanntlich nachgibt,hab ich mich ein bißchen untergeordnet.Naja nach langem Kampf;-)
Inzwischen sind noch zwei Babykatzen dazugekommen.Wir liegen auch schon mal zusammen auf meiner Decke,aber den Milchtritt dürfen sie bei mir nicht machen,das piekst! Robin ist letztes Jahr über die Regenbogenbrücke gegangen.Er hatte einen Tumor,genau wie mein Frauchen Christa. |
Seit kurzem wohnt Maddox bei uns.Die ersten zwei Tage fand ich ihn ziemlich blöd,dachte er nimmt mir was weg,Liebe und Futter.Aber das stimmt garnicht.Er ist ja noch ein Baby und die bekommen öfter was zu essen und ich dann auch;-)
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Und beim Spielen kann ich angeben,weil ich alles besser kann. Ich fühle mich boxerwohl in meinem Rudel.Meine Frauchen sagen,sie würden mich für kein Geld der Welt mehr abgeben. Das ist meine Geschichte! Ach so:Wenn ich irgendwann über die Regenbogenbrücke gehe, |
warten dort mein Frauchen Christa,mein Herrchen,Hank und Robin auf mich.
Und sie werden ganz stolz auf mich sein,daß aus mir eine ganz tolle Boxer-Omi geworden ist!
Wieder vereint!(Juli 2008)
27.05.1997 - 18.06.2008 21.10.1945 - 31.07.2003
Unsere Debby ist im Alter von 11 Jahren über die Regenbogenbrücke gegangen.
Eine langjährige Hundekollegin und Freundin hat vor ein paar Tagen zu mir gesagt:"Wenn der Tag gekommen ist,geh mit ihr zum Tierarzt und laß sie nicht leiden.Du weißt,auf der Regenbogenbrücke wartet sehnsüchtig ihr Frauchen Christa,deine Mama!"
Haltet mich für naiv,dumm und einfältig,aber die Hoffnung,daß all meine Lieben dort vereint ohne Schmerzen,Sorgen und Nöte auf mich warten,wärmt mein Herz an Tagen,an denen ich wie versteinert auf meine Umwelt schaue,die immer kälter und hektischer wird.
Die Seele hätte keinen Regenbogen,wenn die Augen nicht weinen könnten.
(indianische Weisheit)